TRAUMSCHIFF
Investoren zockten MS Deutschland ab
Von Angela Maier
Hamburg - Die Münchener Sanierungsholding Aurelius soll von 2010 bis 2013 Management- und Beratungsgebühren von mindestens 2,4 Millionen Euro aus der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft herausgezogen haben. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Dezember) und beruft sich auf ihm vorliegende interne Unterlagen. Aurelius lässt dazu über einen Anwalt mitteilen, die Zahl sei "signifikant falsch".
In den Jahren zuvor hatten sich die Aurelius-Leute reich bedient: Der zeitweise von Aurelius zur MS Deutschland entsandte Geschäftsführer Christopher Nolde soll für seine knapp anderthalb Jahre währende Tätigkeit rund 600.000 Euro Honorar bekommen haben, wie mm mit Verweis auf interne Unterlagen schreibt.
Jahresbonus für 2013 - trotz steigender Verluste
In der Summe enthalten ist demnach ein Jahresbonus von 250.000 Euro für das Jahr 2013, obwohl in diesem Jahr der Umsatz der "Deutschland" um 9 Prozent auf 44,5 Millionen Euro geschrumpft und der Verlust aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit um ein Fünftel auf 9,8 Millionen Euro gestiegen war.
Die Anleihe der "Deutschland" wurde im Dezember 2012 emittiert. Aus dem Erlös flossen gut 20 Millionen Euro für Zins und Tilgung von Darlehen von Aurelius oder Firmen aus dem Aurelius-Umfeld, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber auf einer Gläubigerversammlung im November mitgeteilt hat. Damit dürften Aurelius und die Firmen aus dem Aurelius-Umfeld ihren Geldeinsatz aus der Übernahme weitestgehend zurückverdient haben. Die Kredite von Aurelius oder Firmen aus dessen Umfeld waren nach mm-Informationen überwiegend mit 6 Prozent oder höher verzinst.
Aurelius teilt mit, man habe mit dem Investment "einen nicht unerheblichen siebenstelligen Betrag verloren".
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