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Donnerstag, 18. Dezember 2014

Nicht wasserdicht ANLEIHEN | Sicherheiten sind unsicher, Treuhänder handeln fragwürdig - das Drama um Mittelstandsanleihen nimmt kein Ende.

Nicht wasserdicht ANLEIHEN | Sicherheiten sind unsicher, Treuhänder handeln fragwürdig - das Drama um Mittelstandsanleihen nimmt kein Ende.

Nicht wasserdicht
ANLEIHEN | Sicherheiten sind unsicher, Treuhänder handeln fragwürdig
- das Drama um Mittelstandsanleihen nimmt kein Ende.


Den „Traumschiff"-Anlegern steht
das Wasser bis zum Hals: 50 Millionen
Euro haben sie der Beteiligungsgesellschaft
der MS Deutschland
über eine Anleihe geborgt, als Sicherheit
wurde ihnen das Schiff versprochen. 100
Millionen Dollar sei das wert, hieß es vor
zwei Jahren. Heute ist die Gesellschaft insolvent,
das Schiff kaum für 100 Millionen
zu verkaufen, und zu allem Überfluss ist
sich der vorläufige Insolvenzverwalter
auch noch sicher: Das Schiff wurde nicht
wirksam als Sicherheit für die Anleihegläubiger
bestellt, es gehört ihnen aller Wahrscheinlichkeit
nach gar nicht.
Für „Traumschiff'-Anleger kein Trost,
aber: Sie sind nicht allein. Immer wieder
ködern Emittenten von Mittelstandsanleihen
Anleger mit trügerischen Sicherheiten.
Aktuell bangen Anleihekäufer des
Elektrogroßhändlers Penell um fünf
Millionen Euro. Als Sicherheit dient ihnen
das Kupferkabel-Lager des Unternehmens.
Doch eine Überprüfung der Bestände, so
Penell, habe ergeben, dass die Kabel nicht,
wie behauptet, neun Millionen Euro, sondern
deudich weniger w ert seien. Die Ratingagentur
Feri hat die Anleihe auf CC
(„höchstes Ausfallrisiko“) herabgestuft. Die
Wertberichtigung bedrohe das Eigenkapi-
Versprochen, gebrochen Das Traumschiff
gehört Anlegern wohl doch nicht
tal und signalisiere ein „gestiegenes Verlustrisiko"
für Anleger.
Bei Penell soll der Sicherheiten-Treuhänder,
eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Alarm geschlagen haben. Derartige
Treuhänder oder Kontrolleure der Mittelverwendung
sollen überwachen, ob Unternehmen
Anlegergeld wie im Prospekt versprochen
ausgeben. Oft fließt das Geld der
Anleger auf ein Sonderkonto, der Treuhänder
soll es nur freigeben, wenn wie geplant
investiert wird. Doch längst nicht immer
sind die Treuhand- und Sicherheiten-Konstrukte
so wasserdicht wie beim Verkauf
der Anleihe behauptet.
»CMS hätte die
Auszahlung der
Gelder verweigern
müssen«
Anleger-Anwalt Keitel
Die Kanzlei Keitel & Keitel geht aktuell gegen
einen Anwalt vor, der die Mittelverwendung
bei einer Anleihe der Immobiliengesellschaft
WGF kontrollieren sollte.
In deren Anleiheprospekt hieß es, dass
mindestens 60 Prozent der Immobilien im
Portfolio Wohnungen sein sollten. Gewerbliche
Mieter, die auch mal pleitegehen
können, sollten in der Minderheit sein.
SICHERHEITEN ZWEITER KLASSE
Anleger gingen davon aus, dass der Kontrolleur,
Anwalt Ferdinand Dahlmanns, ihr
Geld nur freigibt, wenn die 60-Prozent-Vorgabe
eingehalten wird. Keitel wirft ihm nun
vor, dass deutlich über 90 Prozent der Fläche
als Gewerbefläche ausgewiesen war.
Da WGF in die Insolvenz schlitterte, fordert
Anwalt Hans-Georg Keitel für Anleger nun
Schadensersatz - ihr Geld könnte, wenn
der Kontrolleur es nicht freigegeben hätte,
noch auf dem Sonderkonto sein.
Dahlmanns argumentiert, dass er „nur
zum Zeitpunkt des Ankaufs" die Möglichkeit
der Kontrolle gehabt habe. Da hätten
die Zahlen gestimmt. Vertraglich sei vereinbart
gewesen, dass der WGF-Vorstand
schriftlich bestätige, dass mindestens 60
Prozent der Immobilienfläche als Wohnung
genutzt werde. Das habe der getan.
„Ich musste mich auf die Bestätigung des
Vorstands verlassen", sagt Dahlmanns. Zumindest
später veröffentlichte WGF-Zahlen
deuteten auf die regelwidrige Quote
hin. Ob der Konzern später Wohnungen
verkauft hat, wie Dahlmanns sagt, und so
die Quote sank, wollte WGF nicht sagen.
Formal hat der Kontrolleur seinen Job
getan: Im Prospekt steht, WGF müsse dem
Kontrolleur schriftlich bestätigen, dass die
Investitionskriterien eingehalten wurden.
Dass auch klangvolle Namen von Treuhändern
nicht schützen, zeigt der Fall des
Immobilienunternehmens Deikon. Die
Firma hatte 2006, noch unter dem Namen
Boetzelen RheinMainHypo, eine zweite
und dritte Anleihe begeben. Wächter über
diese Gelder war als Treuhänder die renommierte
Wirtschafts-Großkanzlei CMS
Hasche Sigle. Im Sommer verurteilte der
VI. Senat des Oberlandesgerichts (OLG)
Düsseldorf CMS, einem Anleger 34 000 Euro
Schadensersatz zu zahlen. Das Urteil ist
noch nicht rechtskräftig, weitere Verfahren
laufen. CMS wollte sich nicht äußern.
Boetzelen-Immobilien sollten sowohl mit
Anlegergeld als auch mit Bankkrediten finanziert
werden. Die Bank sollte erstrangig
im Grundbuch abgesichert werden, nachrangig
sollten den Anleihegläubigern »
» Grundpfandrechte eingeräumt werden.
Der Clou: Mit jeder Kreditrate, die Boetzelen
der Bank bezahlte, sollten die Sicherheiten
für die Anleger werthaltiger werden. Der
erstrangige Anspruch der Bank würde
schrumpfen; die Chance, dass die Anleger
bei einer Pleite als die Zweiten in der
Schlange Geld sehen, würde zunehmen.
Die Anleihekäufer, heißt es im Urteil (1-6
U 127/13), hätten dank CMS darauf vertrauen
können, dass das investierte Kapital
erst freigegeben werde, nachdem es wie im
Prospekt angegeben abgesichert war.
IMMOBILIEN SICHERN BANK AB
Boetzelen hatte einen Kreditrahmen über
75 Millionen Euro mit der BerlinHyp vereinbart
und sicherte ihn mit dem Immobilienportfolio
ab. Laut Urteil, das die Kanzlei
Dr. Späth & Partner zusammen mit der
Kanzlei Keitel erstritten hat, steht im Vertrag
mit der Bank auch, dass die Grundschulden
„der Sicherung aller Ansprüche
der BerlinHyp aus dem Kreditvertrag" dienen
sollten. „Damit dienten auch Immobilien
der Anleihe als Sicherheit für Bankkredite,
die andere Anleihen oder sonstige
Zwecke betrafen", sagt Anwalt Keitel.
Der Vertrag passt nicht zu den Versprechen
im Prospekt: „Was fehlte, war die Vereinbarung,
dass sich die Grundbuchsicherheiten
der Anleihegläubiger mit der
Tilgung der Bankdarlehen verbesserten“,
sagt Keitel. Die Bank sollte Jahre nach Tilgung
die gleiche Position im Grundbuch
haben. „Das hätte CMS auffallen müssen,
der Treuhänder der Kanzlei hätte die Auszahlung
der Gelder verweigern müssen", so
Keitel. Das tat CMS aber mitnichten.
Die Richter monieren, CMS habe Anleger
nicht informiert, dass das Konzept der
ansteigenden Absicherung der Anleihegelder
nicht vollständig umgesetzt worden
sei. Anleger hätten die Anleihen kaum gekauft,
wenn sie das gewusst hätten.
Ähnlich der XVI. Senat des OLGs Düsseldorf:
In einem Hinweisbeschluss, der die
Richtung vorgibt, in die das Gericht bei einem
Urteil tendierte, gehen die Richter von
einem Interessenkonflikt von CMS aus. Die
Kanzlei hatte für Boetzelen die Prospekte
geprüft und sollte dann sicherstellen, dass
die Ansprüche der Anleger abgesichert
sind. Aufgrund des Kreditvertrages, so der
Senat, sei eine „prospektgemäße Absicherung"
nicht möglich gewesen. Über die
„schwerwiegende Gefährdung des Sicherheitenkonzepts"
hätte CMS Anleger aufklären
müssen. Das geschah nicht. ■
annina.reimann@wiwo.de I Frankfurt

WiWo Print 15.12.2014

TRAUMSCHIFF Investoren zockten MS Deutschland ab

18.12.2014
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TRAUMSCHIFF
Investoren zockten MS Deutschland ab

"MS Deutschland" im Hamburger Hafen: Investoren haben sich an dem inzwischen insolventen "Traumschiff" reich bedient
DPA
"MS Deutschland" im Hamburger Hafen: Investoren haben sich an dem inzwischen insolventen "Traumschiff" reich bedient
Das inzwischen insolvente Kreuzfahrtschiff MS "Deutschland" wurde in der Vergangenheit von Investoren regelrecht abgezockt. Die Sanierungsholding Aurelius etwa zog Millionen an Management- und Beratungsgebühren ab.
Hamburg - Die Münchener Sanierungsholding Aurelius soll von 2010 bis 2013 Management- und Beratungsgebühren von mindestens 2,4 Millionen Euro aus der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft herausgezogen haben. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Dezember) und beruft sich auf ihm vorliegende interne Unterlagen. Aurelius lässt dazu über einen Anwalt mitteilen, die Zahl sei "signifikant falsch".
Aurelius hatte das Schiff zusammen mit dessen Reederei im Oktober 2010 übernommen und im Januar 2014 für eine kolportierte Summe von einem Euro an die neu gegründete Münchener Beteiligungsgesellschaft Callista Private Equity weitergereicht. Am 29. Oktober 2014 musste das Unternehmen wegen Liquiditätsmangeln Insolvenzantrag stellen.
In den Jahren zuvor hatten sich die Aurelius-Leute reich bedient: Der zeitweise von Aurelius zur MS Deutschland entsandte Geschäftsführer Christopher Nolde soll für seine knapp anderthalb Jahre währende Tätigkeit rund 600.000 Euro Honorar bekommen haben, wie mm mit Verweis auf interne Unterlagen schreibt.
Jahresbonus für 2013 - trotz steigender Verluste
In der Summe enthalten ist demnach ein Jahresbonus von 250.000 Euro für das Jahr 2013, obwohl in diesem Jahr der Umsatz der "Deutschland" um 9 Prozent auf 44,5 Millionen Euro geschrumpft und der Verlust aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit um ein Fünftel auf 9,8 Millionen Euro gestiegen war.
Aurelius-Investmentmanager Rafal Grabarkiewicz soll für sein 14 Monate dauerndes Engagement bei der "Deutschland" knapp eine halbe Million Euro kassiert haben. Auch darin ist ein Bonus enthalten - dafür, dass Grabarkiewicz bei der Vermarktung einer Anleihe über 50 Millionen Euro half. Aurelius teilte dazu mit, die bezüglich Nolde und Grabarkiewicz genannten Zahlen lägen "weit neben den tatsächlichen Zahlen".
Die Anleihe der "Deutschland" wurde im Dezember 2012 emittiert. Aus dem Erlös flossen gut 20 Millionen Euro für Zins und Tilgung von Darlehen von Aurelius oder Firmen aus dem Aurelius-Umfeld, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber auf einer Gläubigerversammlung im November mitgeteilt hat. Damit dürften Aurelius und die Firmen aus dem Aurelius-Umfeld ihren Geldeinsatz aus der Übernahme weitestgehend zurückverdient haben. Die Kredite von Aurelius oder Firmen aus dessen Umfeld waren nach mm-Informationen überwiegend mit 6 Prozent oder höher verzinst.
Aurelius teilt mit, man habe mit dem Investment "einen nicht unerheblichen siebenstelligen Betrag verloren".
Mehr Wirtschaft aus erster Hand? Der obige Text ist nur ein minimaler Ausschnitt aus der Januar-Ausgabe des manager magazins. Das neue Heft (und die nächste Ausgabe) können Sie hier im Vorteilsangebot bestellen. Diedigitale Ausgabe ist hier für Sie verfügbar, ab Freitag liegt die Print-Ausgabe am Kiosk. Abonnenten liefern wir das frische manager magazin am Donnerstag in den Briefkasten oder elektronisch. Oder beides.

Sonntag, 23. November 2014

Denn den Prospektverantwortlichen kommen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes erhebliche Informations- und Aufklärungspflichten zu. Dies bedeutet, dass der Prospekt, in dem die Anleihe vorgestellt wird, ausführlich und verständlich über die bestehenden Risiken aufklären muss. Kommt er dieser Pflicht nicht oder nur eingeschränkt nach, machen sich die Prospektverantwortlichen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes grundsätzlich schadensersatzpflichtig. In diesem Fall können die betroffenen Anleger nicht nur die Rückabwicklung ihrer Anleihe und somit Auszahlung ihres Investitionsbetrages geltend machen, sondern darüber hinaus die Zinsen für eine ansonsten getätigte Alternativanlage beanspruchen.

Am 12. November 2014 fand in München die Gläubigerversammlung der MS Deutschland statt. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Reinhold Schmid-Sperber, informierte über den aktuellen, alles andere als positiven Sachstand.
Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft verfügt demnach nicht einmal über ausreichend Kapital, um die Aufrechterhaltung des weiteren Betriebs sicher zu stellen. Hierzu wäre die Aufnahme eines Massedarlehens nötig, über die aber wegen des unzureichenden Quorums auf der Versammlung nicht entschieden werden konnte.
Hinzu kommen weitere unerfreuliche Nachrichten für die Anleihegläubiger des ,,Traumschiffs”. Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft hatte im Dezember 2012 Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Volumen von bis zu 60 Millionen Euro und einer fünfjährigen Laufzeit emittiert (ISIN DE000A1RE7V0). Grundlage der Emission war ein Wertgutachten, das für das Traumschiff ein Wert von 100 Millionen US-Dollar feststellte. Da die Emission sich nur auf 50 Millionen Euro belief und zugleich eine Schiffshypothek als Sicherheit für die Anleihegläubiger bestellt wurde, konnte die Emission aus damaliger Sicht durchaus als seriös bewertet werden.
,,Wie sich nun aber in der Gläubigerversammlung heraus gestellt hat, liegt der Wert des Schiffes – je nachdem, ob man von dem Schrott- oder Verkaufspreis ausgeht – bei maximal 10 Millionen Euro. Das gegenteilige ,,Wertgutachten” über vorgeblich EUR 100 Millionen US-Dollar umfasst gerade einmal 2 Seiten und wurde für eine Preis von 450,00 EUR erstellt. Von einem fundierten Wertgutachten kann somit keine Rede sein”, so der BSZ e.V. Anlegerschutzanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Christian Luber, LL.M., M.A.. ,,Darüberhinaus wurde anscheinend die Schiffshypothek nicht wirksam bestellt, was zur Folge hätte, dass die MS Deutschland gerade nicht als Sicherheit vorrangig für die Anleihegläubiger zur Verfügung steht. Der Emissionsprospekt ist daher nach unserer Bewertung fehlerhaft.”
So erschreckend diese Informationen für die Anleger auch sind, ist dies aber zugleich insofern positiv, als sich hieraus Rückabwicklungsansprüche für die Anleger ergeben können. Denn den Prospektverantwortlichen kommen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes erhebliche Informations- und Aufklärungspflichten zu. Dies bedeutet, dass der Prospekt, in dem die Anleihe vorgestellt wird, ausführlich und verständlich über die bestehenden Risiken aufklären muss. Kommt er dieser Pflicht nicht oder nur eingeschränkt nach, machen sich die Prospektverantwortlichen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes grundsätzlich schadensersatzpflichtig. In diesem Fall können die betroffenen Anleger nicht nur die Rückabwicklung ihrer Anleihe und somit Auszahlung ihres Investitionsbetrages geltend machen, sondern darüber hinaus die Zinsen für eine ansonsten getätigte Alternativanlage beanspruchen.

Samstag, 22. November 2014

"Uns liegen zwei Gutachten vor, die bestätigen, dass das Schiff nicht wirksam als Sicherheit bestellt worden ist", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber der WirschaftsWoche. Der Grund ist, dass Forderung und Sicherheit nicht in einer Hand liegen. So halten Anleger die Anleihe und der Treuhänder die Schiffshypothek: "Die Hypothek ist unwirksam", sagte Schmid-Sperber.

EXKLUSIVInsolvenzverwaltungMS Deutschland dient wohl nicht als Sicherheit für 50-Millionen-Anleihe

22. November 2014
von Annina Reimann
Neue Hiobsbotschaft für die Gläubiger der MS Deutschland: Das Traumschiff aus dem ZDF kann offenbar nicht wie versprochen als Sicherheit für die MS-Deutschland-Anleihe dienen.
"Uns liegen zwei Gutachten vor, die bestätigen, dass das Schiff nicht wirksam als Sicherheit bestellt worden ist", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber der WirschaftsWoche. Der Grund ist, dass Forderung und Sicherheit nicht in einer Hand liegen. So halten Anleger die Anleihe und der Treuhänder die Schiffshypothek: "Die Hypothek ist unwirksam", sagte Schmid-Sperber.

Dienstag, 18. November 2014

Dreharbeiten auf der Kippe? "Traumschiff" hat knapp 15 Kaufinteressenten

Dreharbeiten auf der Kippe?"Traumschiff" hat knapp 15 Kaufinteressenten

Auf reges Interesse von Investoren stößt allem Anschein nach das in wirtschaftliche Turbulenzen geratene Kreuzfahrtschiff MS Deutschland - auch als "Traumschiff" der gleichnamigen TV-Reihe bekannt. Ein Investor aber stellt künftige Dreharbeiten infrage.
Für die als ZDF-"Traumschiff" bekannte MS "Deutschland" gibt es "knapp 15 ernstzunehmende Anfragen" möglicher Käufer. Diese Zahl nannte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber in einer Mitteilung. "Neben der Erzielung eines hohen Kaufpreises ist uns insbesondere daran gelegen, möglichst viele Arbeitsplätze auf dem Schiff und bei der Reederei zu erhalten", hieß es weiter.
Das vorläufige Insolvenzverfahren läuft seit rund drei Wochen. Einer der Interessenten, die Private Equity-Gesellschaft Callista, hält künftige Dreharbeiten für "Das Traumschiff" nicht für selbstverständlich. "Wir würden die Zusammenarbeit mit dem ZDF gerne fortsetzen, doch über die Konditionen müsste neu verhandelt werden."
Das Unternehmen hält derzeit über eine Holding die Mehrheitsanteile an der insolventen MS-"Deutschland"-Beteiligungsgesellschaft und an der Reederei. Jetzt biete Callista einen "signifikanten zweistelligen Millionenbetrag", um das Schiff aus der Insolvenzmasse heraus zu kaufen, berichtete unter anderem die Zeitung "Die Welt". Schmid-Sperber bestätigte das Interesse von Callista, machte aber keine Angaben zur Höhe des Gebotes.

Statt fünf künftig nur viereinhalb Sterne

Auf der MS "Deutschland" dreht das ZDF die Serien "Traumschiff" und "Kreuzfahrt ins Glück". "Wir würden das Schiff im deutschen Markt belassen und es auf den lukrativen Kurzstrecken in Europa einsetzen, die von unseren Stammkunden bevorzugt werden", sagte der Geschäftsführer von Callista, Olaf Meier. Er könne sich auch vorstellen, im Winter Reisen in die Karibik anzubieten. Meier kündigte massive Veränderungen an: Statt fünf Sternen solle das Schiff künftig nur noch viereinhalb Sterne haben. "Das hilft, Personalkosten zu sparen."
Ziel von Callista sei es, die Zahl der derzeit 324 Mitarbeiter an Bord und an Land um rund ein Viertel zu reduzieren. Zur Höhe des Gebotes machte er keine Angaben. Auf dem Schiff lasten Schulden von rund 56 Millionen Euro, davon 50 Millionen Euro Anleiheschulden und drei Millionen Euro Zinsen. Durch das vorläufige Insolvenzverfahren müssen die Anleihegeber auf einen Teil ihres Geldes verzichten und sich mit dem Verkaufserlös des Schiffes begnügen, den der Insolvenzverwalter erzielen kann.
Durch die ZDF-Reihe "Das Traumschiff" ist die MS "Deutschland" einem breiten Publikum bekannt geworden. "Marketing ist nicht alles, es muss für die Reederei auch wirtschaftlich sein", sagte Meier.
Quelle: n-tv.de , kst/dpa

laut sdk zu traumschiff wurde die anleihe im wesentlichen dazu genutzt aurelius das gesellschafterdarlehen zurückzuzahlen.... da müsste doch der inso-verwalter geld zurückholen können....

laut sdk zu traumschiff wurde die anleihe im wesentlichen dazu genutzt aurelius das gesellschafterdarlehen zurückzuzahlen....
 
da müsste doch der inso-verwalter geld zurückholen können....

Sonntag, 16. November 2014

Insolvenz der MS DeutschlandTraumschiff-Insolvenzverwalter: "Das ganze Geld wird es nicht wieder geben"

Insolvenz der MS DeutschlandTraumschiff-Insolvenzverwalter: "Das ganze Geld wird es nicht wieder geben"

Mittwoch, 12.11.2014, 19:36 · von FOCUS-Online-Redakteurin
MS Deutschland, Traumschiff, Insolvenz, Mittelstandsanleihe
Reederei Peter DeilmannAuf der MS Deutschland spielt auch die ZDF-Serie „Das Traumschiff"
Der Insolvenzverwalter der MS Deutschland ringt um den Erhalt des Traumschiffs - vor allem um die Gläubiger einer Anleihe zufrieden zu stellen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Die Kanzlei des vorläufigenInsolvenzverwalters der MS Deutschland, Reinhold Schmid-Sperber, hat bereits mehr als 60 Schiffsinsolvenzen betreut. Doch diese dürfte die publikumswirksamste sein. Das Traumschiff steht vor der Pleite, tausende Anleger fürchten um ihr Geld. Kann das Schiff nicht innerhalb der nächsten drei Monate modernisiert werden,müsste die nächste geplante Tour um die Welt ins Wasser fallen. Das wäre ein GAU. Nicht nur für die Passagiere und Traumschiff-Fans, sondern auch für alle Investoren, deren Einnahmen dann wegbrechen.
FOCUS Online:Wie wollen Sie die MS Deutschland wieder in Fahrt bringen?
Reinhold Schmid-Sperber: Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten. Entweder man findet sehr kurzfristig einen Käufer, der sowohl das Kreuzfahrtgeschäft und das Schiff übernimmt, oder man muss über einen schnellen Verkauf des Schiffes nachdenken.
FOCUS Online:Es gibt Gerüchte, das Schiff könnte bald unter asiatischer Flagge fahren - etwa für Macao?
Reimer Rechtsanwälte
Schmid-Sperber:Von solchen Gerüchte weiß ich nichts. Mein gesetzlicher Auftrag ist es, das bestmögliche für die Gläubiger zu erreichen und das ist ein möglichst höher Kaufpreis. Darüber zu wachen, was danach mit dem Schiff passiert, ist nicht meine Aufgabe.
FOCUS Online:Wäre ein baldiger Verkauf nicht die beste Option für die Besitzer der Anleihen?
Schmid-Sperber:Ein schneller Verkauf bringt unter Umständen weniger ein, als eine längere Suche nach einem Käufer. Wie hoch die Auszahlung an die Gläubiger am Ende sein wird, hängt zum größten Teil von dem Erlös ab, den wir für den Verkauf der MS Deutschland erzielen werden. Das ganze Geld wird es aber sicher nicht wieder geben, das wäre unrealistisch.
FOCUS Online:Wie wahrscheinlich ist ein Reduzierung der Anleihe oder ein Zinsverzicht für die Gläubiger?
Schmid-Sperber:Das ist momentan nicht im Gespräch. Wir müssen sehen, dass wir das Schiff finanzieren können. Ein Verzicht der Gläubiger würde aktuell nicht einmal ausreichen, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Wir brauchen frisches Geld und eine Gesellschaft die das Geschäft fortführt. Denn eine insolvente Gesellschaft kann diesen Betrieb in diesem Umfeld nicht fortführen.
FOCUS Online:An welcher Stelle stehen die Anleihenbesitzer momentan in der Reihe der Gläubiger?
Schmid-Sperber:Das kommt ganz drauf an, ob die Hypothek auf das Schiff gültig ist, oder nicht. Wir gehen momentan davon aus, dass sie das nicht ist.
FOCUS Online:Dann wären womöglich die Anleihenbesitzer vor den Banken dran. Welcher Anteil der Verbindlichkeiten entfällt denn auf die Anleihengläubiger?
Schmid-Sperber:Insgesamt hat die MS Deutschland Beteiligungs GmbH 56 Millionen Euro Verbindlichkeiten, davon entfallen 53 Millionen auf die Anleihengläubiger. 
FOCUS Online:: Warum bedienen Sie die Zinsen, die im Dezember auf die Anleihe fällig werden, nicht aus dem Darlehen, das Aurelius gewärt hat?
Schmid-Sperber:Die Voraussetzungen, dieses Darlehen abzurufen, sind spätestens seit dem Insolvenzantrag nicht mehr gegeben. Aurelius ist nicht mehr verpflichtet, das Geld auszuzahlen.
FOCUS Online:Interimsgeschäftsführer Franz Wolfram Günther hat in der Gläubigerversammlung einen Massekredit vorgeschlagen. Sie hatten diese Möglichkeit nicht erwähnt. Warum?
Schmid-Sperber:Die Frage eines Massekredites ist für mich momentan nachrangig. Wenn überhaupt, müsste maneinen Kreditüber mindestens acht Millionen Euro aufnehmen. So einen Kredit innerhalb von zwei Wochen zu bekommen, halte ich für unrealistisch.
FOCUS Online:Ist das die Deadline, bis zu der die MS Deutschland in Betrieb bleiben kann?
Schmid-Sperber:Das ist der Zeitpunkt, zu dem das Schiff in die Werft muss, um die Klasse machen zu lassen (so heißt der TÜV für Schiffe, Anmerk. der Red.). Das könnten wir noch einige Wochen hinauszögern. Ob der Betrieb eingestellt werden muss, darauf möchte ich mich nicht festlegen.
FOCUS Online:Wie kann denn eine Routine-Inspektion das Aus bedeuten? Wurde dafür nicht vorgesorgt?
Schmid-Sperber:Die Werft fordert die Reparaturkosten in Vorkasse, nicht wie vereinbart als Ratenzahlung bis Ende März. Auch unsere Reiseversicherung hat uns gekündigt: Das heißt, wir dürfen die eingehenden Zahlungen, die Passagiere fürReisenanzahlen, nicht anderweitig verwenden.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

ONESQUAREADVISORS......zum Gemeinsamen Vertreter für die Bondholder zu wählen....heisst den bock zum Gärtner zu machen.....(Einträge 3 und 8 vertraulich....Schiffart.....)

http://www.onesquareadvisors.com/deutsch/fallstudien.php



FALLSTUDIEN 


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PHP
2013ffChemie, AutomobilTreuhand- und Aufsichtsratsfunktion, Review Exit Optionen, M&AKreditgeber
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2013ffSolarVertretung der Anleihegläubiger, Beratung bei der FinanzrestrukturierungKreditgeber
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2013ffSolarVertreter der Anleihegläubiger, Beratung bei der FinanzrestrukturierungKreditgeber
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2013ffAluminiumproduktionM&A aus der Insolvenz, Reporting, MonitoringInsolvenzverwalter
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2013SchifffahrtBeratung bei der FinanzrestrukturierungReederei
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2013Automobil, EmergencyBuy-side Distressed M&AStrategischer Investor
Primacom
2012ffTelekommunikationBeratung bei der Finanzrestrukturierung, CRO, Scheme of ArrangementUnternehmen
Max Bahr
2012Real EstateBeratung bei der Finanzrestrukturierung, Option reviewKreditgeber
Praktiker
2012EinzelhandelKapitalbeschaffungInvestor
Voerde Aluminium GmbH
2012AluminiumproduktionSanierungsgutachten, Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, Beratung bei der Finanzrestrukturierung, Cash Monitoring, M&AUnternehmen
Joh. Friedrich Behrens AG
2011MaschinenbauFremdkapitalbeschaffung (Bond), Beratung bei der FinanzrestrukturierungUnternehmen
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Primacom
2011TelekommunikationDistressed M&A, Beratung bei der Finanzrestrukturierung, CROAnteilseigner
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2010IndustrieVerbesserung der Quote, Verhandlungen mit Insolvenzverwalter und GesellschafternKreditgeber
Bäumler
2010TextilKrisenstabilisierung, Beratung der Kreditgeber, Verbesserung der QuoteKreditgeber
Systaic
2010SolarEigenkapitalbeschaffung, Beratung bei der FinanzrestrukturierungUnternehmen
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2009AutomobilVorbereitung für Ausstieg aus KreditengagementKreditgeber
Aleris
2009AluminiumverarbeitungBeratung bei der Finanzrestrukturierung, SanierungsgutachtenUnternehmen
AST Aluminiumguss
2009AutomobilEntwicklung von HandlungsoptionenAnteilseigner
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2009UhrenAbwicklung der europäischen Aktivitäten für den InsolvenzverwalterInsolvenzverwalter
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Vatter GmbH
2009TextilDistressed M&A, InsolvenzplanInsolvenzverwalter
2009AutomobilBeratung bei der FinanzrestrukturierungUnternehmen
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2008LuftfahrtBeratung des UK InsolvenzverwaltersInsolvenzverwalter
Schieder
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Edelrid
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Kiekert
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TMD Friction
2006AutomobilBeratung bei der FinanzrestrukturierungUnternehmen
Collins & Aikman
2005AutomobilManagement/Fortführung der deutschen Aktivitäten für den InsolvenzverwalterInsolvenzverwalter
Schefenacker
2005AutomobilRefinanzierung, SanierungsgutachtenUnternehmen