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Sonntag, 23. November 2014

Denn den Prospektverantwortlichen kommen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes erhebliche Informations- und Aufklärungspflichten zu. Dies bedeutet, dass der Prospekt, in dem die Anleihe vorgestellt wird, ausführlich und verständlich über die bestehenden Risiken aufklären muss. Kommt er dieser Pflicht nicht oder nur eingeschränkt nach, machen sich die Prospektverantwortlichen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes grundsätzlich schadensersatzpflichtig. In diesem Fall können die betroffenen Anleger nicht nur die Rückabwicklung ihrer Anleihe und somit Auszahlung ihres Investitionsbetrages geltend machen, sondern darüber hinaus die Zinsen für eine ansonsten getätigte Alternativanlage beanspruchen.

Am 12. November 2014 fand in München die Gläubigerversammlung der MS Deutschland statt. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Reinhold Schmid-Sperber, informierte über den aktuellen, alles andere als positiven Sachstand.
Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft verfügt demnach nicht einmal über ausreichend Kapital, um die Aufrechterhaltung des weiteren Betriebs sicher zu stellen. Hierzu wäre die Aufnahme eines Massedarlehens nötig, über die aber wegen des unzureichenden Quorums auf der Versammlung nicht entschieden werden konnte.
Hinzu kommen weitere unerfreuliche Nachrichten für die Anleihegläubiger des ,,Traumschiffs”. Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft hatte im Dezember 2012 Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Volumen von bis zu 60 Millionen Euro und einer fünfjährigen Laufzeit emittiert (ISIN DE000A1RE7V0). Grundlage der Emission war ein Wertgutachten, das für das Traumschiff ein Wert von 100 Millionen US-Dollar feststellte. Da die Emission sich nur auf 50 Millionen Euro belief und zugleich eine Schiffshypothek als Sicherheit für die Anleihegläubiger bestellt wurde, konnte die Emission aus damaliger Sicht durchaus als seriös bewertet werden.
,,Wie sich nun aber in der Gläubigerversammlung heraus gestellt hat, liegt der Wert des Schiffes – je nachdem, ob man von dem Schrott- oder Verkaufspreis ausgeht – bei maximal 10 Millionen Euro. Das gegenteilige ,,Wertgutachten” über vorgeblich EUR 100 Millionen US-Dollar umfasst gerade einmal 2 Seiten und wurde für eine Preis von 450,00 EUR erstellt. Von einem fundierten Wertgutachten kann somit keine Rede sein”, so der BSZ e.V. Anlegerschutzanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Christian Luber, LL.M., M.A.. ,,Darüberhinaus wurde anscheinend die Schiffshypothek nicht wirksam bestellt, was zur Folge hätte, dass die MS Deutschland gerade nicht als Sicherheit vorrangig für die Anleihegläubiger zur Verfügung steht. Der Emissionsprospekt ist daher nach unserer Bewertung fehlerhaft.”
So erschreckend diese Informationen für die Anleger auch sind, ist dies aber zugleich insofern positiv, als sich hieraus Rückabwicklungsansprüche für die Anleger ergeben können. Denn den Prospektverantwortlichen kommen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes erhebliche Informations- und Aufklärungspflichten zu. Dies bedeutet, dass der Prospekt, in dem die Anleihe vorgestellt wird, ausführlich und verständlich über die bestehenden Risiken aufklären muss. Kommt er dieser Pflicht nicht oder nur eingeschränkt nach, machen sich die Prospektverantwortlichen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes grundsätzlich schadensersatzpflichtig. In diesem Fall können die betroffenen Anleger nicht nur die Rückabwicklung ihrer Anleihe und somit Auszahlung ihres Investitionsbetrages geltend machen, sondern darüber hinaus die Zinsen für eine ansonsten getätigte Alternativanlage beanspruchen.

Samstag, 22. November 2014

"Uns liegen zwei Gutachten vor, die bestätigen, dass das Schiff nicht wirksam als Sicherheit bestellt worden ist", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber der WirschaftsWoche. Der Grund ist, dass Forderung und Sicherheit nicht in einer Hand liegen. So halten Anleger die Anleihe und der Treuhänder die Schiffshypothek: "Die Hypothek ist unwirksam", sagte Schmid-Sperber.

EXKLUSIVInsolvenzverwaltungMS Deutschland dient wohl nicht als Sicherheit für 50-Millionen-Anleihe

22. November 2014
von Annina Reimann
Neue Hiobsbotschaft für die Gläubiger der MS Deutschland: Das Traumschiff aus dem ZDF kann offenbar nicht wie versprochen als Sicherheit für die MS-Deutschland-Anleihe dienen.
"Uns liegen zwei Gutachten vor, die bestätigen, dass das Schiff nicht wirksam als Sicherheit bestellt worden ist", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber der WirschaftsWoche. Der Grund ist, dass Forderung und Sicherheit nicht in einer Hand liegen. So halten Anleger die Anleihe und der Treuhänder die Schiffshypothek: "Die Hypothek ist unwirksam", sagte Schmid-Sperber.

Dienstag, 18. November 2014

Dreharbeiten auf der Kippe? "Traumschiff" hat knapp 15 Kaufinteressenten

Dreharbeiten auf der Kippe?"Traumschiff" hat knapp 15 Kaufinteressenten

Auf reges Interesse von Investoren stößt allem Anschein nach das in wirtschaftliche Turbulenzen geratene Kreuzfahrtschiff MS Deutschland - auch als "Traumschiff" der gleichnamigen TV-Reihe bekannt. Ein Investor aber stellt künftige Dreharbeiten infrage.
Für die als ZDF-"Traumschiff" bekannte MS "Deutschland" gibt es "knapp 15 ernstzunehmende Anfragen" möglicher Käufer. Diese Zahl nannte der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber in einer Mitteilung. "Neben der Erzielung eines hohen Kaufpreises ist uns insbesondere daran gelegen, möglichst viele Arbeitsplätze auf dem Schiff und bei der Reederei zu erhalten", hieß es weiter.
Das vorläufige Insolvenzverfahren läuft seit rund drei Wochen. Einer der Interessenten, die Private Equity-Gesellschaft Callista, hält künftige Dreharbeiten für "Das Traumschiff" nicht für selbstverständlich. "Wir würden die Zusammenarbeit mit dem ZDF gerne fortsetzen, doch über die Konditionen müsste neu verhandelt werden."
Das Unternehmen hält derzeit über eine Holding die Mehrheitsanteile an der insolventen MS-"Deutschland"-Beteiligungsgesellschaft und an der Reederei. Jetzt biete Callista einen "signifikanten zweistelligen Millionenbetrag", um das Schiff aus der Insolvenzmasse heraus zu kaufen, berichtete unter anderem die Zeitung "Die Welt". Schmid-Sperber bestätigte das Interesse von Callista, machte aber keine Angaben zur Höhe des Gebotes.

Statt fünf künftig nur viereinhalb Sterne

Auf der MS "Deutschland" dreht das ZDF die Serien "Traumschiff" und "Kreuzfahrt ins Glück". "Wir würden das Schiff im deutschen Markt belassen und es auf den lukrativen Kurzstrecken in Europa einsetzen, die von unseren Stammkunden bevorzugt werden", sagte der Geschäftsführer von Callista, Olaf Meier. Er könne sich auch vorstellen, im Winter Reisen in die Karibik anzubieten. Meier kündigte massive Veränderungen an: Statt fünf Sternen solle das Schiff künftig nur noch viereinhalb Sterne haben. "Das hilft, Personalkosten zu sparen."
Ziel von Callista sei es, die Zahl der derzeit 324 Mitarbeiter an Bord und an Land um rund ein Viertel zu reduzieren. Zur Höhe des Gebotes machte er keine Angaben. Auf dem Schiff lasten Schulden von rund 56 Millionen Euro, davon 50 Millionen Euro Anleiheschulden und drei Millionen Euro Zinsen. Durch das vorläufige Insolvenzverfahren müssen die Anleihegeber auf einen Teil ihres Geldes verzichten und sich mit dem Verkaufserlös des Schiffes begnügen, den der Insolvenzverwalter erzielen kann.
Durch die ZDF-Reihe "Das Traumschiff" ist die MS "Deutschland" einem breiten Publikum bekannt geworden. "Marketing ist nicht alles, es muss für die Reederei auch wirtschaftlich sein", sagte Meier.
Quelle: n-tv.de , kst/dpa

laut sdk zu traumschiff wurde die anleihe im wesentlichen dazu genutzt aurelius das gesellschafterdarlehen zurückzuzahlen.... da müsste doch der inso-verwalter geld zurückholen können....

laut sdk zu traumschiff wurde die anleihe im wesentlichen dazu genutzt aurelius das gesellschafterdarlehen zurückzuzahlen....
 
da müsste doch der inso-verwalter geld zurückholen können....

Sonntag, 16. November 2014

Insolvenz der MS DeutschlandTraumschiff-Insolvenzverwalter: "Das ganze Geld wird es nicht wieder geben"

Insolvenz der MS DeutschlandTraumschiff-Insolvenzverwalter: "Das ganze Geld wird es nicht wieder geben"

Mittwoch, 12.11.2014, 19:36 · von FOCUS-Online-Redakteurin
MS Deutschland, Traumschiff, Insolvenz, Mittelstandsanleihe
Reederei Peter DeilmannAuf der MS Deutschland spielt auch die ZDF-Serie „Das Traumschiff"
Der Insolvenzverwalter der MS Deutschland ringt um den Erhalt des Traumschiffs - vor allem um die Gläubiger einer Anleihe zufrieden zu stellen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Die Kanzlei des vorläufigenInsolvenzverwalters der MS Deutschland, Reinhold Schmid-Sperber, hat bereits mehr als 60 Schiffsinsolvenzen betreut. Doch diese dürfte die publikumswirksamste sein. Das Traumschiff steht vor der Pleite, tausende Anleger fürchten um ihr Geld. Kann das Schiff nicht innerhalb der nächsten drei Monate modernisiert werden,müsste die nächste geplante Tour um die Welt ins Wasser fallen. Das wäre ein GAU. Nicht nur für die Passagiere und Traumschiff-Fans, sondern auch für alle Investoren, deren Einnahmen dann wegbrechen.
FOCUS Online:Wie wollen Sie die MS Deutschland wieder in Fahrt bringen?
Reinhold Schmid-Sperber: Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten. Entweder man findet sehr kurzfristig einen Käufer, der sowohl das Kreuzfahrtgeschäft und das Schiff übernimmt, oder man muss über einen schnellen Verkauf des Schiffes nachdenken.
FOCUS Online:Es gibt Gerüchte, das Schiff könnte bald unter asiatischer Flagge fahren - etwa für Macao?
Reimer Rechtsanwälte
Schmid-Sperber:Von solchen Gerüchte weiß ich nichts. Mein gesetzlicher Auftrag ist es, das bestmögliche für die Gläubiger zu erreichen und das ist ein möglichst höher Kaufpreis. Darüber zu wachen, was danach mit dem Schiff passiert, ist nicht meine Aufgabe.
FOCUS Online:Wäre ein baldiger Verkauf nicht die beste Option für die Besitzer der Anleihen?
Schmid-Sperber:Ein schneller Verkauf bringt unter Umständen weniger ein, als eine längere Suche nach einem Käufer. Wie hoch die Auszahlung an die Gläubiger am Ende sein wird, hängt zum größten Teil von dem Erlös ab, den wir für den Verkauf der MS Deutschland erzielen werden. Das ganze Geld wird es aber sicher nicht wieder geben, das wäre unrealistisch.
FOCUS Online:Wie wahrscheinlich ist ein Reduzierung der Anleihe oder ein Zinsverzicht für die Gläubiger?
Schmid-Sperber:Das ist momentan nicht im Gespräch. Wir müssen sehen, dass wir das Schiff finanzieren können. Ein Verzicht der Gläubiger würde aktuell nicht einmal ausreichen, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Wir brauchen frisches Geld und eine Gesellschaft die das Geschäft fortführt. Denn eine insolvente Gesellschaft kann diesen Betrieb in diesem Umfeld nicht fortführen.
FOCUS Online:An welcher Stelle stehen die Anleihenbesitzer momentan in der Reihe der Gläubiger?
Schmid-Sperber:Das kommt ganz drauf an, ob die Hypothek auf das Schiff gültig ist, oder nicht. Wir gehen momentan davon aus, dass sie das nicht ist.
FOCUS Online:Dann wären womöglich die Anleihenbesitzer vor den Banken dran. Welcher Anteil der Verbindlichkeiten entfällt denn auf die Anleihengläubiger?
Schmid-Sperber:Insgesamt hat die MS Deutschland Beteiligungs GmbH 56 Millionen Euro Verbindlichkeiten, davon entfallen 53 Millionen auf die Anleihengläubiger. 
FOCUS Online:: Warum bedienen Sie die Zinsen, die im Dezember auf die Anleihe fällig werden, nicht aus dem Darlehen, das Aurelius gewärt hat?
Schmid-Sperber:Die Voraussetzungen, dieses Darlehen abzurufen, sind spätestens seit dem Insolvenzantrag nicht mehr gegeben. Aurelius ist nicht mehr verpflichtet, das Geld auszuzahlen.
FOCUS Online:Interimsgeschäftsführer Franz Wolfram Günther hat in der Gläubigerversammlung einen Massekredit vorgeschlagen. Sie hatten diese Möglichkeit nicht erwähnt. Warum?
Schmid-Sperber:Die Frage eines Massekredites ist für mich momentan nachrangig. Wenn überhaupt, müsste maneinen Kreditüber mindestens acht Millionen Euro aufnehmen. So einen Kredit innerhalb von zwei Wochen zu bekommen, halte ich für unrealistisch.
FOCUS Online:Ist das die Deadline, bis zu der die MS Deutschland in Betrieb bleiben kann?
Schmid-Sperber:Das ist der Zeitpunkt, zu dem das Schiff in die Werft muss, um die Klasse machen zu lassen (so heißt der TÜV für Schiffe, Anmerk. der Red.). Das könnten wir noch einige Wochen hinauszögern. Ob der Betrieb eingestellt werden muss, darauf möchte ich mich nicht festlegen.
FOCUS Online:Wie kann denn eine Routine-Inspektion das Aus bedeuten? Wurde dafür nicht vorgesorgt?
Schmid-Sperber:Die Werft fordert die Reparaturkosten in Vorkasse, nicht wie vereinbart als Ratenzahlung bis Ende März. Auch unsere Reiseversicherung hat uns gekündigt: Das heißt, wir dürfen die eingehenden Zahlungen, die Passagiere fürReisenanzahlen, nicht anderweitig verwenden.